Breitbandausbau besiegelt
Fernwälder, Pohlheimer und Lindener Bürger können schnelles Internet bekommen
Der flächendeckende Glasfaserausbau wird häufig als „das größte Infrastrukturprojekt Deutschlands in der heutigen Zeit“ bezeichnet. Klar ist, dass es sich dabei um eine Investition in die Zukunft handelt. Die Gemeindevertretung in Fernwald und die Stadtverordnetenversammlungen in Pohlheim und Linden haben allesamt die Weichen für die Zukunft ihrer Kommunen gestellt, indem sie jeweils einstimmig für den eigenwirtschaftlichen Glasfaserausbau durch die Deutsche GigaNetz GmbH gestimmt haben. Insgesamt haben in den drei Kommunen etwa 17.000 Haushalte die Möglichkeit, einen kostenlosen Glasfaseranschluss zu bekommen. Die Zusammenarbeit von Kommune und Telekommunikationsunternehmen ist in einer Kooperationsvereinbarung festgehalten. Nun stehen die nächsten Schritte zur Vorbereitung des Großprojekts an.
Studie bescheinigt steigenden Bedarf
Reichen heute die Datenübertragungsraten der vorhandenen Kupfer- oder Koaxkabel in vielen Fällen für den täglichen Privatgebrauch noch aus, steigt laut einer Studie vom Bundesverband Breitbandkommunikation e.V. (BREKO) die Nachfrage nach schnelleren und stabileren Internetverbindungen zukünftig rapide an – um genau zu sein um das 4-fache der heutigen Datenübertragungsraten. Denn für immer mehr Lebensbereiche stehen internetgesteuerte Anwendungen zur Verfügung. Smart Home-Technologien, Telemedizin, E-Learning, Homeoffice, Online-Gaming, TV-Streaming – das sind nur einige Bereiche, für die schnelle Internetverbindungen notwendig sind. Aber auch die Arbeitsumgebungen werden zunehmend digitaler. Laut BREKO-Studie liegt die Nachfrage der deutschen Unternehmen aktuell bei einer Bandbreite von durchschnittlich 252 mBit/s für den Download. Für das Jahr 2028 prognostizieren die Forscher einen Anstieg auf durchschnittlich 1.008 mBit/s. Das heißt, auch hier wird von einer Vervierfachung der Datenübertragung ausgegangen.
Im Landkreis Gießen sorgt man schon seit 12 Jahren für den Ausbau des schnellen Internets. „Neu ist jetzt, dass die Telekommunikationsunternehmen bereit sind, die Glasfaserleistungen durchgehend bis in die Gebäude zu verlegen, so dass es an keiner Stelle zu einer Abschwächung der schnellen Datenübertragung kommt“, erklärt Stefan Becker (Geschäftsführer der Breitband Gießen GmbH). Der Ausbau erfolgt eigenwirtschaftlich. Das heißt, weder für die Bürger noch für die Kommunen entstehen Kosten durch den Ausbau.
Glasfaserausbau in Fernwald, Pohlheim und Linden
Das Hamburger Telekommunikationsunternehmen möchte in Fernwald im gesamten Gemeindegebiet flächendeckend ausbauen. Das sind rund 3.400 Haushalte. „Die Erneuerung der Netzinfrastruktur trägt einen wichtigen Teil zur zukünftigen Lebens- und Standortqualität in unserer Gemeinde bei“, so Manuel Rosenke (Bürgermeister Fernwald). In Pohlheim ist der Glasfaserausbau in den Ortsteilen Watzenborn-Steinberg, Hausen und Garbenteich vorgesehen. Das Unternehmen prüft derzeit, ob der Glasfaserausbau auch in Grüningen angeboten werden kann. Insgesamt ist in Pohlheim die Anbindung von rund 6.400 Haushalten in Planung. In Linden bietet die Deutsche GigaNetz den eigenwirtschaftlichen Glasfaserausbau im gesamten Stadtgebiet an. Das betrifft rund 6.700 Haushalte.
Die nächsten Schritte
Wer in seiner Wohnung oder in seinem Haus in Fernwald, Pohlheim oder Linden eine Glasfaserleitung haben möchte, muss einen Tarif bei der Deutschen GigaNetz abschließen. „Mit der Vorvermarktung werden wir voraussichtlich im ersten Halbjahr 2024 beginnen. Die Interessenten haben dann im Rahmen des Vorvermarktungszeitraums etwa vier bis fünf Monate Zeit, um sich aktiv für einen Glasfaserhausanschluss zu entscheiden. Konkrete Informationen zum Projekt, zum Ablauf und unseren Tarifen erhalten die Bürgerinnen und Bürger rechtzeitig im neuen Jahr“, erklärt Laura Tiefenthal (Abteilungsleiterin Regionale Kooperationen der Deutschen GigaNetz) zum weiteren Ablauf. Anschließend prüft das Unternehmen die eingegangenen Registrierungen. Damit das Ausbauprojekt mit einem geschätzten Investitionsvolumen von 40 Millionen Euro für das Unternehmen wirtschaftlich erfolgen kann, ist eine Vermarktungsquote von 35 Prozent in jeder Kommune notwendig. Wenn diese Quote erreicht wurde, beginnt das Unternehmen mit den konkreten Ausbauplanungen und anschließend mit dem Ausbau in den einzelnen Kommunen. Für die gesamte Bauphase rechnet die Deutsche GigaNetz mit einem Zeitraum von 12 bis 20 Monaten.
Über die Deutsche GigaNetz GmbH:
Die Deutsche GigaNetz GmbH mit Hauptsitz in Hamburg betreibt deutschlandweit den vorwiegend eigenwirtschaftlichen und qualitätsorientierten Glasfasernetzausbau bis in die eigenen vier Wände (FttH – Fiber to the Home). Damit leistet das Unternehmen einen erheblichen Beitrag zur Digitalisierung Deutschlands mit der Teilhabe aller Bürgerinnen und Bürger an der dafür notwendigen Infrastruktur. Mit einem klaren Fokus auf den eigenwirtschaftlichen Ausbau ist es Ziel des Unternehmens, 100 % Glasfaser in den Kommunen zu bauen und dabei vorhandene Infrastrukturen als auch die Förderkulisse ergänzend einzubeziehen. Die Deutsche GigaNetz schafft ein nachhaltiges Qualitätsnetz für die nächsten Generationen durch hochwertige Verlegetechniken und konventionelle Verlegetiefen, das als Open-Access-Lösung diskriminierungsfrei ist. Mit bis zu 60 % weniger Energieverbrauch im Netzbetrieb gegenüber bisherigen Netzen leistet die Deutsche GigaNetz auch einen Beitrag zur ökologischen Nachhaltigkeit in den Kommunen. Hessen bildet für die Deutsche GigaNetz GmbH einen Schwerpunkt des Engagements.